Vernachlässigte Kinder in Scientology
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Über die Entfaltung
von Begabungen eines Kindes
entscheidet wesentlich
das Milieu der ersten Lebensjahre. Körperliches Gedeihen und
seelische
Geborgenheit sind wichtig – ebenso wichtig aber ist eine Umwelt, die
dem
Kleinkind seine geistigen Fähigkeiten fördert. Dies stellt an
die Eltern hohe Anforderungen und das Aufbringen von Zeit und Liebe
für
das heranwachsende Kind, denn fünfzig Prozent der Intelligenz
eines
Menschen entwickeln sich bis zum vierten Lebensjahr. Die ersten
fünf
Jahre sind sicherlich als die wichtigsten im leben eines Kindes
anzusehen.
Das Entwicklungsgeschehen in dieser Zeit ist besonders vielgestaltig.
Aus
der Tollpatschigkeit des ersten Lebensjahrs entwickelt sich nach und
nach
unter dem enormen Tatendrang des Kindes die Fähigkeit zur
Selbständigkeit. |
Die Vernachlässigung eines Kindes kann
körperlicher,
seelischer
oder erzieherischer Art sein:
- das Kind sich selbst überlassen
- Krankheiten des Kindes, die die Eltern nicht behandeln
lassen
- mangelhafte Aufsicht
- Vernachlässigung des Bedürfnisses nach Kontakt
- unzureichende hygienische Pflege
- unzureichende Versorgung mit Nahrung
- unzureichende oder schlechte Schulbildung
Vernachlässigung ist
sowohl körperliche wie auch seelische
Kindesmisshandlung.
Kinder werden vernachlässigt, indem Eltern ihnen vor allem das
Wichtigste
verweigern, was ihnen zusteht: die Liebe!
Kindesvernachlässigung ist ein altbekanntes Problem. Es wird
bereits im 19. Jahrhundert in den Romanen von Charles Dickens z.B.
"Oliver Twist" erwähnt, die das Schicksal vernachlässigter
und verwahrloster Kinder im englischen Frühkapitalismus
beschreiben. Die Vernachlässigung von Kindern ist aber kein
ausschliesslich sozialgeschichtliches Thema, sondern eines, das
seine Aktualität bis heute nicht verloren hat und leider auch
darauf schliessen lässt dass es die Kinder in Scientology betrifft.
Die Lebensrealität vernachlässigter Kinder ist geprägt
von chronischer Unterernährung, unzulänglicher Bekleidung,
mangelnder Versorgung und Pflege, mangelndem sauberer Kleidung und
sauberem Umfeld, fehlender Gesundheitsvorsorge,
unbehandelten Krankheiten und gesteigerten Unfallgefahren. Diese Kinder
werden ohne die notwendige Versorgung, Betreuung, Zuwendung und
Anregung allein gelassen.
- Passive
Vernachlässigung
entsteht aus mangelnder Einsicht, Nichterkennen von Bedarfssituationen
oder unzureichenden Handlungsmöglichkeiten der sorgeberechtigten
Personen z.B. Alleinlassen des Kindes über eine unangemessen lange
Zeit, Vergessen von notwendigen Versorgungsleistungen, unzureichende
Pflege, Mangelernährung etc.
- Als aktive
Vernachlässigung ist die wissentliche Verweigerung von
Handlungen anzusehen, die von der sorgeberechtigten Person als
nachvollziehbarer Bedarf des Kindes erkannt wird z.B. Verweigerung von
Versorgung, Körperhygiene, Nahrung, Schutz etc. Scharfe
Grenzziehungen zwischen passiver und aktiver Vernachlässigung sind
nicht immer möglich.
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Kein Familienleben –
dafür
eine
Kindheit
im Lager und schwere körperliche Arbeit
Die Kinder von
Scientology-Mitarbeitern sind zu bedauern, denn sie
haben
kaum Familienleben mit ihren Eltern, sie wachsen praktisch ohne Eltern
und ohne Familienleben auf. Damit werden nahe, verlässliche und
kontinuierliche
Eltern-Kind-Beziehungen zumindest erschwert und das Kind erfährt
bereits
früh – vermittelt über seine Eltern –, dass die Arbeit
für
Scientology sowohl für Eltern als auch für Kinder die
absolute Priorität besitzt.
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"Es war eine
schreckliche Zeit, sagt Vivien Krogmann
(23).
Interniert
in "Sea Org", der Eliteeinheit der
Scientology-Sekte
in St. Hill bei London. Gruben ausheben, Rohre verlegen, schlimmste
Kinderarbeit.
Vivien war 15 Jahre alt. Sie leidet noch heute. Unter
Rückenschmerzen,
in der Seele, sagt sie. Die Eltern, Mitglieder der Scientology-Sekte,
verklagt
von der eigenen Tochter, weil sie ihr Kind drei Jahre ins Sekten-Camp
schickten – das gab es weltweit noch nie. Die Eltern und die Sekte
bestreiten die
Vorwürfe....."
Hamburger
Abendblatt vom 1.11.2002
"Vivien K.-L. (23)
musste drei Jahre in der „Sea
Org“, der Elite-Truppe Scientologys in Saint Hill/ England
schuften.
Sie konnte ihren angestrebten Hauptschulabschluss nicht machen. Das
Rund-um-die-Uhr-Programm,
das sie zu einem „ethisch besseren Menschen“ formen sollte, habe ihr
alles
abverlangt. Folge: Albträume, Magersucht, Rückenleiden.
„Vivien musste fünf Meter tiefe Gräben ausheben,
Malerarbeiten
erledigen“, sagte der Verteidiger der Angestellten vor Gericht...."
Hamburger
Morgenpost
vom
1.11.2002
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siehe die UN-Kinderrechtskonvention
im
Wortlaut
Führungsanweisung für
Familienzeit
Mit der Führungsanweisung
239, die für die im
Westen
der USA arbeitenden Mitarbeiter der Sea Org
am 6.
November 1989 veröffentlicht wurde, wurde den Eltern, die als
Teil eines feststehenden Zeitplanes sich täglich eine Stunde
Familienzeit
mit ihren Kindern genommen hatten, folgendes sinngemäss
mitgeteilt:
"Aufgrund
gründlicher Nachforschungen, wurde festgestellt, dass es für
diese eine Stunde Familienzeit keine Referenzangabe von L. Ron Hubbard
gab und diese Unterbrechung der Arbeitszeit sich nur negativ auf die
Produktion
und keinesfalls positiv auf die Erschaffung eines Lebensbereiches von
Familie
und Kinder auswirkt. Es sei viel wertvoller dafür Sorge zu tragen
auf seinem Posten täglich viel und gute Arbeit zu leisten und sich
und die Familie dann mit einem freien Tag zu belohnen. Für die Sea
Org-Kinder seien ausserdem effiziente Massnahmen am Laufen, um sie in
der
Zukunft zu kompetenten Mitgliedern der Sea Org zu machen." |
In der Sea Org ist es
Brauch,
alle zwei Wochen einen Tag frei
zu haben,
aber auch nur dann, wenn man ausreichend produziert hat – alle zwei
Wochen
einen freien Tag (wenn die Produktion stimmt) – das ist in der Sea Org
die Familienzeit. Alle zwei Wochen Kontakt mit seinen Kindern? Das
widerspricht
jeglicher zivilisierter und gesellschaftlicher Vorstellung von einem
intakten
Familienleben. Es ist mit Sicherheit keinesfalls möglich an einem
Tag alle zwei Wochen seinen Kindern eine individuelle Erziehung und
familiäre
Geborgenheit zu vermitteln und zukommen zu lassen.
Eine daraus abgeleitete
Folge
für Kinder ist, dass sie ein Teil
der Anstrengung der Eltern werden können, "die Welt zu retten".
Zum Beispiel brachte die St. Petersburg Times in Florida am 10.
November 1991 einen Artikel "Little
Time
for
Children"
betreffend "Scientologys Kinder", der berichtete, dass ein
elfjähriges Mädchen einen Vertrag über eine Milliarde
Jahre unterzeichnete, um Scientologys engagiertem Corps, genannt die
Sea Organization, oder die Sea Org,
beizutreten, und schliesslich während des Schuljahres etwa 50
Stunden wöchentlich arbeitete. (Curtis
Krueger,
1991:
14A).
Im Jahr 1994 beschrieb die
Amerikanerin Mary
Tabayoyon, die über 20 Jahre Mitarbeiterin in der Scientology
Eliteeinheit Sea Org war, dass die Kinder von Sea Org Mitarbeitern
während
der Arbeitszeiten ihrer Eltern für gewöhnlich von neun Uhr
morgens
bis etwa elf Uhr nachts in eigens dafür eingerichteten
Kinderhorten
untergebracht wurden. Die Folgen für Kinder, deren Eltern sich
vollständig
der Organisation widmen, sind nicht schwer vorherzusagen. Wie es die
ehemalige Scientologin Vicki Aznaran, die zum Kritiker wurde, 1991
formulierte:
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"Nahe an der
Rettung der Welt mag die Sorge um Kinder nicht so wichtig
erscheinen. "Scientology kommt zuerst und alles andere ist unwichtig",
sagte die ehemalige Scientologin Vicki Aznaran "Auf Eltern, die Zeit
mit ihren Kindern
verbringen wollen, wird herabgesehen. Es wird gesellschaftlich nicht
akzeptiert."
Vicki
Aznaran, zitiert in Krueger,1991: 12A
|
Die Sea Org Gouvernante und ihr Wirkungsbereich
Ursula Caberta schreibt:
"In der Vergangenheit stand immer mal wieder das Familienleben der
Sea-Org in öffentlicher Kritik. Denn selbstverständlich
können auch ganze Familien ihr irdisches Leben aufgeben und sich
für die Langzeittätigkeiten in der Sea-Org anwerben
lassen.......Von der Scientology-Organisation, wenn irgend möglich
immer dementiert, gibt es allerdings eine Anweisung Hubbards eher denen
recht, die ein Familienleben der Sea-Org-Mitglieder nicht erkennen
konnten.
Verantwortlich für die "Betreuung" der Kinder sind Gouvernanten.
Die Aufgabenstellung dieser Position ist im FLAG-Befehl 1630 vom 3.12.1968
niedergelegt:
"Der Posten der
Gouvernante wird für die
Kinder eingerichtet, die keine Kadetten sind und über sechs Jahre
alt sind oder nach der Festlegung durch den Kapitän......die
Gouvernante ist für die Handlungen, das Benehmen und die sittliche
Gesinnung der Kinder verantwortlich......Die Gouvernante darf die ihr
anvertrauten Kinder nach ihrem Ermessen schlagen oder züchtigen." |
Alle Macht der Gouvernante, zu den Eltern nur ein knapper Satz:
"Ihre Kleidung und ihr Unterhalt werden von
den
Eltern bezahlt. Sie nehmen ihre Mahlzeiten gemeinsam ein und
dürfen nicht ins Kinderzimmer."
|
Das klingt doch sehr nach der
Abgabe der elterlichen Sorge an die
Sea-Org Verantwortlichen. Ob in den USA, in England oder Dänemark,
für die Erwachsenen steht der Drill in der Elite genauso bevor wie
für die Kinder und Jugendlichen."
Quelle: Schwarzbuch
Scientology, Kapitel: Von
Schiffen
und
Platzmangel.
Was
sind
eigentlich
Kinder?, Seiten
160 und 161, von Ursula
Caberta, Gütersloher Verlagshaus 2007
Beobachtungen und Erfahrungen
in
einem
Interview
mit
Lawrence Wollersheim vom 25.August 1998 (Band 3):
J. "Ich habe diese
Kinder gesehen, 15 oder 20 in
einem
schmutzigen
Raum mit schmutzigen Teppichen, über und über mit Essen
verschmutzt,
dort spielten sie. Wenn eines von ihnen sich nicht richtig benahm,
wurde
es in einen Raum gesperrt, wo es bis zur totalen Erschöpfung
geschrien oder sich in den Schlaf geschrien hat. Von Anfang an wurden
sie
wie Kadetten behandelt, wie kleine Kinderkadetten. Sie haben sie zu dem
gemacht, was sie Felsen und Pracht nannten, wo sie, wenn sie etwas
unerlaubtes
taten, herumgestossen, unterdrückt wurden. Von Kindheit an wurden
diese Kinder unterdrückt."
L: "Wie wurden sie belohnt?"
J: "Sie durften 15
Minuten länger spielen. Keine
Kleidung, nie
etwas was, ihnen gehörte, wie ein winziges Stück Freiheit
mehr,
ein bisschen extra Essen, vielleicht eine Eiscreme."
L: "Waren da irgendwelche Frauen?"
J: "Und die Eltern
konnten ihre Kinder nur eine
Stunde am
Tag sehen.
Eine Stunde am Tag, weil sie noch arbeiteten, wenn die Kinder zu
Bett gingen. Wenn sie also Glück hatten, konnten sie ihre Kinder 4
oder 5 Stunden die Woche sehen. Die Kinder werden im allgemeinen
vernachlässigt, zu dem Kindermädchen gebracht, die sie
hütete
und Gerstensaft gab. Die Kinder haben keine Vorstellung von Eltern, von
Familie, von Zusammenhalt. Alles ist Scientology. Es ist
mitleiderregend.
Es ist einfach schrecklich....."
|
Melanie
eine
ehemalige
Scientologin,
blickt
zurück (eidesstattliche Aussage):
"Den Kindern war es
nicht erlaubt, bei ihren Eltern
zu
leben. Scientology
gestattete alle vierzehn Tage einen Besuch, für nur 45 Minuten
während
der Essenszeit." Wer gegen Richtlinien verstösst, werde
möglicherweise
in die Rehabilitation Projekt Force (RPF),
das
sekteneigene
"Straflager",
gesteckt.
Dort
müssten
die
"Häftlinge"
18 Stunden pro
Tag,
sieben Tage in der Woche hart arbeiten. Zu essen gebe es "Reis und
Bohnen",
zu trinken Wasser. Melanie: "Während dieser Zeit sah ich mit
eigenen
Augen, wie jemand mit Ketten mehrere Wochen lang an Leitungsrohre im
Heizraum
des Gebäudes Fort Harrison gefesselt war....." |
aus ihrer eidesstattlichen Aussage zu "Allegations
of child neglect and assault by Scientology"

|
"....Kinder wurden
getrennt von ihren Eltern in
Lagern
untergebracht
und das über Wochen ohne Unterbrechung. Auf Eltern die nach ihren
Kindern fragten wurde herabgesehen; Kinder gelten als "Ablenkung" von
der
Produktion...." |
in ihrer Aussage zu "Allegations
of child neglect and assault by Scientology"
"...Daher musste meine älteste Tochter schon in
einem
sehr
frühen Alter den Babysitter für die jüngeren Kinder
machen
unter anderen auch für die der Nachbarn. Er heiratete eine Frau,
die
an Hubbards Idee glaubte,
dass es besser sei wenn die leiblichen Eltern die eigenen Kinder nicht
grossziehen würden – gegenseitige
Engramme, Sie verstehen. Auf diese Weise führten sie fort
meine
Kinder zu vernachlässigen was dazu führte, das meine
älteste
Tochter unstabil und kriminell wurde und mein fünf Jahre alter
Sohn
von einem Auto angefahren – und getötet wurde – als er
unbeaufsichtigt
auf einer belebten Strasse spielte. Sie schwörten er war "durch
Postulate
geschützt"........Als meine Tochter fünf wurde, tat sie
Rasierklingen
in die Handtasche ihrer Stiefmutter um "es ihr heimzuzahlen". Mein Sohn
hing sich an jede mit langen dunklen Haar (wie meines) und meine zweite
Tochter wurde ebenfalls durch ein Auto angefahren. Sie wurde nicht
getötet.
Ihr Auge wurde allerdings dauerhaft geschädigt als sie zwei war.
Ein
anderes achtjähriges Scientology Kind war der Babysitter für
sie und fünf andere Kinder. Die Scientologin dessen Haus sie
benutzten
war Kosmetikerin und hatte ihr Material herumliegen lassen. Meine
Tochter
hatte Haarfärbemittel in ihr Auge gerieben. ...." |
in ihren Gedanken zu Scientology
und
Kindererziehung
"... Ich habe z.B.
während der Zeit meiner
Mitgliedschaft zu
Scientology vielfach einen Umgang mit Kindern
beobachtet, der mich sogar damals befremdet hat: So liess etwa
eine
Mutter ihren wenige Wochen alten Säugling bis zu 2 ½
Stunden
allein in einem abgelegenen Raum der Organisation, während sie
selbst
in der „Akademie“ „studierte“. Als ich den Kleinen weinen hörte,
machte
ich sie darauf aufmerksam, dass ihr Sohn sie brauche. Sie aber
erklärte – streng nach scientologischer Überzeugung – das
Baby müsse
begreifen,
dass es sie "unterdrücke“, wenn es sie am studieren hindere;
sie werde sich nicht vor der Pause um ihr Kind kümmern; wenn es
durch
seine unethische Handlungsweise einen Schaden erleide, so könnte
man
den ja später durch „Auditing“ beheben. ..." |
"...Als es meiner Frau
nicht erlaubt wurde in der
Sea Org
zu sein,
musste ich in einem Zimmer im 7. Stock des Hollywood Inn (am 6724
Hollywood
Blvd) mit 8 anderen Männern zusammengestopft in einem Raum leben
und
wir mussten uns alle ein Badezimmer teilen. Wir schliefen alle in
Etagenbetten
auf 3 Etagen übereinander gestapelt. Meine Frau und mein Sohn
lebten
einige Meilen weiter in der N. Robinson Ave. in einem Haus welches sie
mit Ray Peck (ASHO Fdn staff) und Ruthie Weissberg mit ihrem Sohn
gemeinsam
teilten ...." |
Hier beschreibt er die Zustände in der scientologischen
Kindertagesstätte in seiner Aussage zu "Allegations
of child neglect and assault by Scientology"
"...Nach meiner Ankunft
in der Sea Org in LA,
entdeckte
ich dass
die Cadet Org (damals in der
Melrose Avenue) absolut verdreckt war. Sie
war personell unterbesetzt. Viele Babies (Säuglinge und
Kleinkinder) krabbelten
durch die Lobby herum, anscheinend unter der Aufsicht des
Rezeptionisten!!
Ich war angeekelt. Diese "Tagesstätte" verstiess
offensichtlich
gegen Gesundheitsrichtlinien. Was ich dort sah war totale
Vernachlässigung,
Schmutz und Gestank. Einige Babies krabbelten auf dem gekachelten
Boden.
Sie warten schmutzig und brauchten einen Wechsel ihrer Windeln. Und zu
diesem Zeitpunkt als ich durch dieses Gebäude und durch die Lobby
ging, war gerade niemand da um ein Auge auf die Kinder zu werfen...." |
Nicht nur in Übersee
gibt es
solche verheerenden Zustände im Bezug auf mangelhafte Sauberkeit
und Hygiene in den Scientology Kindereinrichtungen:
"Ich war entsetzt, in
einem halbdunklen Souterrain
hatte
man die Kinder abgeladen, kein auch nur halbwegs vernünftiges
Spielzeug war für sie da, überall lag Dreck herum, die
Teppiche waren abgewetzt, ausserdem schienen sich die Betreuer nicht
sonderlich um das Wohl der Kinder zu kümmern"
Caberta Ursula, Träger Günther: "Scientology greift an"
Düsseldorf 1997, Seite 145
|
"Die Aussage eines ehemaligen Scientologen über den in
Hamburg
von der Organisation eingerichteten Kindergarten für die
Mitarbeiter/innen der sogenannten Kirche. Kinderbetreuung nach Art von
Scientology. Die scientologische Ehefrau war schwanger, und so
informierte man sich schon einmal über die Betreuungsangebote
für den kleinen Thetan, der das Licht
der
scientologischen
Welt erblicken sollte. Die Entscheidung dieses
damals scientologischen Ehepaares war klar: In diese
Betreuungseinrichtung würden sie ihr Kind nicht geben. Dieser
Einblick hatte für die Organisation aber auch noch andere Folgen.
Gab doch die Perspektive für das noch ungeborene Kind den
Ausschlag, endgültig mit der Organisation zu brechen. Diese
Einsicht, sich für das Wohlergehen des Kindes und gegen die
Organisation zu entscheiden, ist im scientologischen Alltag selten."
Quelle: Schwarzbuch
Scientology, Kapitel: "Happy
Kids", Seite 124, von Ursula
Caberta,
Gütersloher Verlagshaus 2007
siehe dazu auch: In
Hamburg musste eine "Happy-Kids" – "Kinderkrippe" aufgrund hygienischer
Mängel geschlossen werden:
In der offiziellen Stellungnahme der Behörde,
die zur
Schliessung der nicht genehmigten Kindereinrichtung führte, liest
sich der Zustand der Wohnung so:
"Ein ca. 20 bis 25 qm
grosser Raum, der als
Küche und
Wohn- und Aufenthaltsraum genutzt wird. Die Küche enthielt eine
Küchenzeile sowie Tisch und Stühle für Erwachsene, im
Aufenthaltsraum lagen zwei Matratzen auf dem Boden, in einem Regal
befanden sich Windelpackungen und andere Utensilien, eine
Steroeoanlage. Auf einem Balkon lagen zwei bis drei Spielzeugteile in
zentimeterhohem Regenwasser..........
Alle Räume und Einrichtungsgegenstände machten einen
schmutzigen, unordentlichen, heruntergekommenen Eindruck. Die Betten
waren überwiegend mit schmutziger oder gar keiner Bettwäsche
bezogen. Der Teppichboden wirkte unhygienisch und war bedeckt mit
Flecken. Spielmaterialien oder kindgemässe Herrichtung der
Räume war nicht vorhanden."
|
In diesem Fall konnte
zumindest hier die "Betreuungseinrichtung" geschlossen werden.
Allerdings ist dieses immer nur dann möglich, wenn Menschen sich
lösen und präzise Angaben machen können. Es spricht
vieles dafür, dass weltweit die armen kleinen "Happy Kids" in
ähnlichen Zuständen leben und aufwachsen.
Quelle:
Schwarzbuch
Scientology, Kapitel: "Happy
Kids", Seite 127 und 128, von Ursula
Caberta,
Gütersloher Verlagshaus 2007
in einem Interview mit dem Berliner Kurier vom 13.02.2001
"...Mütter, die
ihre Kinder in der
Scientology-Kirche
erzogen
haben und sich lösten, haben schreckliche Schuldgefühle, was
ihre Kinder durchmachen mussten", sagte sie der "New York Post". Harte
körperliche Arbeit, manchmal 40 bis 60 Stunden pro Woche. Eltern
werden
von der Sekte dazu angehalten, ihre Kinder nicht zu trösten oder
zu
füttern. Denn laut Sektenlehre sind Kinder kleine Erwachsene, die
für sich selbst sorgen können. Auch Arzneien gelten als
verpönt.
Bei Fieber werde das Kind angehalten, einen Gegenstand in die Hand zu
nehmen
und still zu halten. "Ich habe es bei meinem Kind versucht.
Natürlich
hat es nicht geklappt", sagt Ex-Mitglied Summers. In den Schulen der
Sekte
hätten Lehrer keine akademischen Abschlüsse. "Sie sind
trainiert
in Scientology-Technologien. Sie erklären nichts, sie helfen
nicht..." |
mit TAXI Magazin für Soziales und Kultur 2001 Nr. 6
"...Also wenn du Kinder hast und bist MitarbeiterIn,
dann
ist es
fast unmöglich die Kinder selbst zu betreuen. Du musst von
frühmorgens
bis spätnachts arbeiten. Da hast du keine Zeit für die
Familie.
Die Kinder kamen zur Nursery, wo sie betreut wurden. Manchmal dachte
ich,
diese Kinder sind nicht gut drauf, sie leiden unter der Situation. Ich
hatte keine Möglichkeit,
mit ihnen zu reden und wusste auch noch nicht so recht, was ein Kind so
alles braucht. Es wurde auch gesagt, dass das das Beste ist für
die
Kinder. Ich hatte soviel um die Ohren, dass mir das Problem zu jener
Zeit
als Mitarbeiterin gar nicht zum Bewusstsein kam. Erst später, als
ich draussen war, dachte ich darüber nach..." |
"Eines Tages bemerkte
ich während des Essens
einen
kleinen Jungen, der an einem Nebentisch sass. Zuerst glaubte ich, er
sei allein. Dann fiel mir ein, dass er zu den Kindern eines
amerikanischen Ehepaares gehörte, das am Spezial-Kurs teilnahm,
und das die Angewohnheit hatte, was immer man sagte, in der
vorgeschriebenen Weise mit sonorem "O.k." und "Danke" zu
bestätigen. Seine Mutter hatte in einem S&D entdeckt, dass der
Junge für sie suppressiv war. Vielleicht hatte sie das Kind von
Anfang an nicht haben wollen; natürlich musste sie sich nun von
ihm trennen. Deshalb assen sie an verschiedenen Tischen. Hin und wieder
lief sie zu ihm und drückte ihn an sich; sie sagte, sie könne
sich nur halb von ihm trennen. Er war der traurigste kleine Kerl, den
ich je gesehen habe; sein bedrücktes und ratloses Gesicht war der
vollkommene Gegensatz zu dem seiner kleinen strahlenden Schwester, die
immer bei den Eltern sass." |
siehe die UN-Kinderrechtskonvention
im
Wortlaut
Familie und Grosseltern
Kommt nur ein Familienmitglied
mit Scientology in Verbindung und wird
Mitglied,
so versucht diese Person auch den den Rest der Familie in die
Organisation
einzugliedern.
Ab diesem Zeitpunkt entstehen in der Familie zwischen dem
scientologischen
Teil und nicht-scientologischen Teil grosse Spannung.
Wie rigoros das System
Scientology dabei in das
Familiengeschehen
eingreift
ist anhand vorangegangener Beobachtungen und Erfahrungen schon sehr
deutlich
geworden. Aber damit nicht genug, selbst anderen
Familienangehörigen
wie hier am Beispiel der Grosseltern wird vom System Scientology
vorgeschrieben
wie sie sich diese zu verhalten haben, um ihre Enkelkinder sehen und
besuchen
zu können.
"Grosseltern sollten keinen Zutritt zum Haus ihrer
Enkelkinder gewährt
werden, bis diese gelernt haben, sich im dianetischen Sinn gut zu
verhalten."
L. Ron Hubbard, Kinder-Dianetik 1951, S 51f |
Gefährdetes Kindeswohl
Folgen von emotionaler Vernachlässigung
in der Kindheit
Ein Kind ist kein
kleiner Erwachsener. Nach der Geburt
ist
es völlig hilflos und ist auf die Betreuung seiner Eltern
angewiesen.
Schwere gefühlsmässige Vernachlässigung in der
frühen
Kindheit kann sich daher verheerend auswirken. Kinder ohne
Berührungen,
Anregungen und Pflege können buchstäblich die Fähigkeit,
überhaupt nennenswerte Beziehungen einzugehen, für den Rest
ihres
Lebens verlieren.
Im allgemeinen hängt die Schwere des Problems davon ab, wie
früh
im Leben, wie lange und wie schwer die emotionale Vernachlässigung
gewesen ist. Wer als Kind geschädigt wurde, hat auch als
Erwachsener
Probleme. Denn auch die gesundheitlichen Folgen schwerer seelischer
Belastungen
in der Kindheit sind offenbar weit schwerwiegender bisher angenommen.
Auf
einer internationalen Konferenz in Mainz verwies der Mediziner Ulrich
Egle auf Forschungsergebnisse, wonach Menschen, die als Kinder
schweren
psychischen und sozialen Belastungen ausgesetzt waren, unter erheblich
höheren Gesundheitsrisiken litten.
Entwicklung von Beziehungen
Die Systeme im menschlichen
Gehirn, die es uns erlauben,
Gefühlsbindungen
zu bilden und zu erhalten, diese entwickeln sich während der
Kindheit
und der ersten Lebensjahre. Die Erfahrungen während dieser
frühen
verletzlichen Lebensphase formen entscheidend die Fähigkeit,
innige
und gesunde Gefühlsbindungen zu bilden. Mitgefühl,
Zärtlichkeit,
Teilen, Beherrschung der eigenen Aggression, Liebesfähigkeit und
eine
Menge anderer Charakteristika einer gesunden, glücklichen und
konstruktiven
Person hängen von der prinzipiellen Bindungsfähigkeit ab, die
in der Säuglingszeit und frühen Kindheit ausgebildet werden.
Diese wichtigste Eigenschaft eines Menschen ist die Fähigkeit,
Beziehungen zu anderen Menschen zu bilden und zu erhalten. Diese
Beziehungen
sind für jeden von uns absolut notwendig, um zu überleben, zu
lernen, zu arbeiten, zu lieben und sich fortzupflanzen.
Soziale Ambitionen
Kinder haben von Geburt an
soziale Ambitionen und brauchen deshalb
besonders
in den ersten Lebensjahren den familiären Zusammenhalt.
Zwischenmenschliche
Beziehungen haben viele Formen, aber die intensivsten sind die
Beziehungen
zu Familie, Freunden und geliebten Menschen. Innerhalb dieses inneren
Kreises
inniger Beziehungen sind wir miteinander durch „Gefühlskitt“
aneinander
gebunden – gebunden durch Liebe. Diese Liebe zu sich und den Menschen
zu
entwickeln lernt der kleine Mensch vorwiegend im Rahmen einer intakten
Familie, die Gefühle geben und nehmen kann und dies auch dem
Kleinkind
vorlebt und beibringt.
Die Bedeutung der familiären Struktur
Daher ist die Familie ist von
höchster Bedeutung für die
Entwicklung
des Menschen. Es ist also nicht gleichgültig wie die Familie sich
entwickelt, was in ihr abläuft und wie die Familienmitglieder mit
ihr umgehen. Die Erfahrungen, die in der eigenen Familie stattfinden,
prägen
das zukünftige Leben. Aber auch die übrigen
Lebensumstände
und Beeinflussungen sind meist durch die Eltern und die Familie
bestimmt,
zumal das Kind emotional und wirtschaftlich von ihnen abhängig
ist.
Aber auch die übrigen Lebensumstände sind meist durch die
Eltern
bestimmt, zumal das Kind nicht nur emotional sondern auch
wirtschaftlich
von ihnen abhängig ist. Da Kinder bis zu einem gewissen Alter
relativ
unkritisch sind, unterliegen sie aber auch gezielten Beeinflussungen
ausserhalb
der Familie und haben dem vielfach nichts entgegenzusetzen. Das ist
möglicherweise
auch der Ansatzpunkt für gezielte Indoktrinationen, da Kinder
oftmals
erst viel später Zweifel anmelden.
Lebenswerte vermitteln
Es ist für Eltern darum
wichtig, ihrem Kind die Werte zu
vermitteln,
die sie für bedeutsam und wertvoll halten. Ein Kind wird ohne
Werte
geboren. Alles was es an sittlichen Werten annimmt, ist anerzogen.
Damit
gewinnt das Vorbild der Eltern ein entscheidendes Gewicht. Das
Kleinkind
ahmt jegliches Verhalten nach. Dieses Nachahmverhalten bildet die
Grundlage
für die Wertevermittlung. Ein Kind schaut alle Werthaltungen von
den
Eltern ab: Achtung der Menschenwürde, Achtung der Person, Achtung
der Nächstenliebe, Umgang mit anderen Menschen, Umgang mit Besitz,
Höflichkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Opferbereitschaft,
Ehrenamtliche Mitarbeit, soziale Einstellung usw. Kinder brauchen Werte
an denen sie ihr Leben ausrichten können. Das gilt für das
Kleinkind
wie für das Schulkind, den Teenager wie den Jugendlichen. Kinder
wollen
wissen woran sie sind und wie sie sich verhalten sollen. Sie
müssen
unterscheiden können zwischen richtig und falsch, gut und
böse.
Fazit
Vorher beschriebenes ist nur
ein Bruchteil was eine intakte und
aufmerksame
Familie an Erziehungsarbeit leistet und leisten kann. Das kann eine
Familie
aber nur dann verwirklichen, wenn sie genügend Zeit dafür
aufbringen
kann und will. Wenn man seine Kinder (im günstigsten Fall) nur
alle
zwei Wochen für einen "Familientag" sieht, dann ist ernsthaft zu
bezweifeln,
dass dies für das heranwachsende Kind möglich ist, abgesehen
davon, dass eine richtige Eltern-Kindbeziehung in so einem knapp
berechneten
Zeitraum mit Sicherheit nicht aufgebaut werden kann. Die unmittelbaren
Folgen sowie die Spätfolgen für die Kinder sind absehbar.
"Kindererziehung durch
Anleiten, Erproben von
Verhaltensweisen,
Gewähren von Nähe, Liebe und Verständnis findet nicht
statt.
Das scientologische Kind lernt früh den Drill kennen und der wird
zur einzigen Richtschnur. Hubbard gibt präzise Anweisungen, wie
man
dafür sorgt, dass die Regeln und Gesetze der Scientology
strikt
eingehalten werden."
Norbert
Potthoff/Sabine Kemming "Scientology
Schicksale" Seite 153 |
Buchtipp zum Thema:
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nach
der Kinderseele

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