Lisa McPherson

1959-1995

Wo ist das Lächeln 
von Lisa McPherson?

Einführung

Welch grausame Schicksale sich hinter der Scientology-Fassade verbergen können, zeigte unter anderem der Tod von Lisa McPherson. Sie wurde nur 36 Jahre alt, seit ihrem 18. Lebensjahr war sie Scientologin. Mehr als 17 Jahre lebte Lisa McPherson für Scientology. Kurz vor ihrem Tod hatte sie den „Clear-Status“ erreicht.

Am 5. Dezember 1995 starb in den USA Lisa McPherson im Zimmer 174 des Fort Harrison Hotel in Clearwater, der "spirituellen" Zentrale der Scientology Organisation.

Ein Strafverfahren gegen die dortige Scientology Abteilung (FSO) wurde am 12.6.2000 eingestellt, nachdem schon vorher den "Betreuern" von Lisa Straffreiheit zugesichert wurde um deren "Mauer des Schweigens" zu durchbrechen. Die Familie bemüht sich bis heute um Aufklärung, u.a. mit einem derzeit offenen Zivilverfahren (Stand 12.11.2001). Am 28.5.2004 wurde dieses Zivilverfahren mit einem vertraulichen Vergleich geschlossen.

An diesem 5. Dezember 1995 wurde eine Frau in einem scientologischen Lieferwagen, die nach Auskunft des Fahrers schwer krank sei, zum 40 Kilometer entfernten Richey Hospital gebracht, obwohl vier Krankenhäuser näher gelegen hätten. Tatsächlich fand sich im Auto nur mehr eine Leiche, es war die von Lisa McPherson. Der Leichnam war in einem grausamen Zustand: abgemagert und ausgetrocknet, mit blauen Flecken, Schürfwunden und Insektenstichen und -Bissen übersät. →Clear in den Tod (pdf)

Im August 2000 konnte ich mir erstmals Autopsiefotos der toten Lisa McPherson im Internet ansehen, genauere Autopsiefotos sind hier zur sehen →unten am Ende der Seite auf auf "I Agree" klicken.

Erster Blick auf die Autopsiefotos

Beachtenswert ist ja auch dass die Verwandten von Lisa einverstanden waren dass die Bilder von Lisa an die Öffentlichkeit gelangen. Denn diese Bilder sprechen für sich selbst.

Als ich die Fotos sah, war ich doch sehr erschrocken, denn darauf war deutlich erkennbar, dass die Verstorbene in einem sehr schlechten pflegerischen Allgemeinzustand war. Im Totenantlitz der verstorbenen Lisa fanden sich für mich sichtbare Zeichen eines Kampfes, welchen die Frau wohl mit sich und dem Tod ausgefochten haben mag, es scheint so, als wäre sie nicht mit sich selbst im Frieden aus dieser Welt gegangen.

Lisa dürfte schon tagelang nichts mehr getrunken haben, dafür sprechen die vielen Austrocknungsschorfe an Lippen, Mund, Augen und Nase. So wie es aussieht ist Lisa unter anderem auch an eklatanten Flüssigkeitsmangel gestorben, denn hätte sie bis kurz vor ihrem Tod noch ausreichend Flüssigkeit bekommen, egal ob Getränk oder Infusion, dann gäbe es die Austrocknungszeichen nicht.

Keine fachgerechte Pflege

Bei fachgerechter Pflege hätte sie erstens ausreichende Flüssigkeitszufuhr bekommen, sei es nun zum trinken oder per Infusion und die Pflegeperson hätte die Austrocknungsschorfe mit Babyöl und Baumwolltupfer entfernt und anschliessend die ausgetrockneten Lippen mit Vaseline eingecremt. Einer guten Pflegekraft wäre es nie passiert, dass ein Patient in einen so extremen Austrocknungszustand gerät, denn da hätte Lisa schon bevor sie so austrocknet, ausreichende Flüssigkeitszufuhr bekommen.

Die Lungenembolie als Todesursache ist vermutlich Folge der extremen Austrocknung und Bewegungsarmut der Patientin. Dies ist auch eine im Krankenhaus sehr gefürchtete Liegekomplikation bei Leuten, die tagelang nicht aufstehen können.

Bei professioneller Krankenbetreuung im Krankenhaus bekommen Patienten in so einem Zustand gerinnungshemmende Medikamente, Antiemboliestrümpfe und ausreichend Flüssigkeit, damit eine Lungenembolie aufgrund einer Thrombose nicht passieren kann. Im Fachjargon nennt man diese Massnahmen Thromboseprophylaxe und es ist eines der obersten Gebote für die fachgerechte Pflege von Patienten.

Ausserdem bemüht man sich in einem Krankenhaus auch, solche Patienten wieder zu rehabilitieren und zu mobilisieren, dh. jeden Tag ein bisschen mehr aufstehen lassen, einige Schritte in Begleitung gehen lassen und eine leicht verdauliche Aufbaukost, jeden Tag ein bisschen mehr essen, zuerst löffelweise, dann immer mehr, je nach Appetit des Patienten.

Hier darf wohl berechtigt der Vorwurf der Unterlassung und Vorenthaltung der Bereitstellung einer kompetenten Pflegebetreuung für eine sehr schwer erkrankte Frau gemacht werden.

Autopsiefotos näher betrachtet

Intubation

Offensichtlich wurde versucht die bereits tote Lisa zu reanimieren, auf Foto eins ist sie intubiert (einen Beatmungstubus in die Luftröhre unter Sicht einbringen), das spricht dafür, dass man versuchte sie zu beatmen. Der Beatmungstubus kann noch nicht sehr lange in der Patientin sein, dafür spricht, dass der Tubus ist ziemlich lose fixiert, eher flüchtig sind die Pflasterstreifen im Gesicht von Lisa hingeklebt – irgendwie logisch, denn bei einer Toten ist auch kaum mehr die Gefahr gegeben, dass sie sich den Tubus selbst entfernt bzw. rauszieht. Anscheinend lief hier eine Show um den Eindruck zu erwecken, man hätte doch noch alles versucht bzw. hier wurde um ein Leben gekämpft – Allerdings fehlen für eine ordnungsgemässe Reanimation die EKG-Klebeelektroden, es sei denn, diese wurden wieder entfernt, warum dann aber nur diese entfernt wurden und Tubus und Venenkanüle gelassen wurden ist nicht klar.

Kanüle

[Foto vom Arm von Lisa McPherson]Am linken Arm von Lisa wurde ganz offensichtlich nach ihrem Tod eine Venenverweilkanüle gelegt, deutlich daran zu erkennen, dass sich in dieser Venenkanüle kein Blut befindet. Hätte man diese Kanüle bei einer lebenden Patientin gelegt, wäre durch die noch funktionierende Blutzirkulation Blut hineingeflossen und dann wäre zumindest nach dem Tod noch immer das Blut als solches, koaguliert (dunkelrot und gestockt) sichtbar gewesen.
Die Venenverweilkanüle an Lisas Arm ist aber leer, das spricht nicht dafür, dass diese noch an einer lebenden Patientin gelegt wurde.

Flecke

Die dunkelblauen Flecke, die man auf Hals und Ohren-Nackenbereich sieht, sind Livores Flecke (Leichenmale oder Leichenflecke), die entstehen post mortem (nach dem Tode), weil das Blut nicht mehr zirkuliert und sich Serum (leichter Blutbestandteil) und Blutkörperchen (schwerere Blutanteile) trennen und sich diese dann ohne Serum im Gewebe absenken und dort dann bleiben, ohne funktionierenden Sauerstoffaustausch sind die roten Blutkörperchen dann bläulich und schimmern blau bis blauviolett durch die Haut hindurch.

Anders wirken aber die verschiedenen grünblauen Flecke am linken Oberschenkel und an der rechten Hüfte, sowie am linken hinteren Beckenkamm, sind keine Leichenflecke das scheinen Flecke von traumatischen Verletzungen zu sein ca. 3-5 Tage vor dem Tod.

Küchenschaben

Alleine schon die Bilder von Arme und Beine sind schlimm. Laut dem Gutachten im Auftrag der Familie von Lisa gab es über 109 Stellen wo Küchenschaben ihr Mahl hatten (im Text nach "Cockroach feeding" suchen). Küchenschaben machen sowas nicht bei gesunden Menschen – denn die würden sich ja bewegen (Siehe dazu auch diesen Artikel mit Zitat von einem Insektenkundler dass Küchenschaben sehr wohl Menschen beissen, im Gegensatz zu der Behauptung eines Scientology Anwaltes). Dass überhaupt Küchenschaben in den Zimmern vorhanden sind spricht auch nicht gerade für die Sauberkeit in Lisas "Krankenzimmer und Krankenlager" in der Absteige der Scientologen, dem Fort Harrison Hotel in Clearwater.

Fazit

Selbst wenn Lisa an den Folgen eines Unfalles gestorben wäre, so wie Scientology meint, warum hat man ihr keine kompetente Krankenpflege zukommen lassen, als es ihr schlecht ging??

Vielleicht gibt folgende Richtlinie ("Policy") die Erklärung dafür:

"Empfangen sie ohne Zustimmung des technischen Direktors oder Ehtik-Officers keine Behandlung, Beratung oder Hilfe von irgend jemanden aus der Heilbranche z.B. Arzt, Zahnarzt etc."
L. Ron Hubbard, HCOPL. vom 7. Mai 1969 Punkt 9  Issue II "Students Guide To Acceptable Behaviour" "(Edited for the Hubbard Standard Dianetic Course)"

Lisa McPherson war eine wunderschöne, junge Frau, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatte und sie hätte sicherlich nach ihrem beabsichtigten Austritt aus der Scientology-Organisation ein erfülltes Leben haben können und hätte noch viel in ihrem Leben tun können....
Diese Zukunft haben ihr diese Leute genommen, die sie nicht einer kompetenten und fachgerechten Krankenbehandlung übergeben, sondern ihr diese sogar noch vorenthalten haben.

Beweismaterial


"Es ist ein sehr gefährlicher Kult. Menschen sterben in Scientology. Leute bringen sich selbst um in Scientology. Wenn sie dich nicht töten und du nicht stirbst, dann saugen sie dein Blut und dein Leben und dein Selbst aus dir heraus. Und der einzige Grund, warum sowas möglich ist, ist, weil Tom Cruise und John Travolta, diese dummen Prominenten, sich das nicht ansehen wollen. Sie wollen nicht die dunkle Seite herausfinden."
Quelle
: Tory Christman, Scientology Aussteigerin,
im Transkript zu der DVD "Der gesäuberte Planet – Reise ins Innere der Scientology" © DVD-educativ Matthias-Film GmbH 2008

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