Theaterstück: "Das ausgeräumte Büro"

  Eine schwarze Komödie frei nach Motiven des Lebens in einem Akt

    © by Ilse Hruby

Darsteller:

     A ein überzeugter Scientologe
     B ein überzeugter Nichtscientologe
     C ein Anrufer, noch ein überzeugter Scientologe

Szene: ein kleines, veraltetes Firmenbüro (nicht von B dekoriert)

 A und B arbeiten emsig.
 A telefoniert mit Kunden, B erstellt Rechnungen und Angebote.
 Es ist ca. 09:00h morgens und das Telefon läutet.
 A hebt den Hörer ab.

A: (zu C am Telefon) Servus, ja werde ich machen, ja sofort, das geht ok.! Das ist fein mit mir!
A: beendet das Telefongespräch legt den Hörer auf und erhebt sich von seinem Bürosessel und spricht zu B.
A: Du hörst augenblicklich mit der Arbeit auf, du bist von sämtlichen Funktionen in diesem Büro enthoben.
B: was ist denn nun wieder los, ich bin doch mitten im Erstellen eines Angebotes.
A: Du hast gehört was ich gesagt habe, Deine Arbeit übernimmt jemand aus C's Büro, du rührst nichts mehr an, verstanden!
B: Achso warum denn?
A: weil es so beschlossen ist
B: aber das muss doch einen Grund haben, wer hat denn das schon wieder beschlossen.
A: (unfreundlich) ich habe das beschlossen, weil du Gegenabsichten hast und eine verleumderische Hetzerei gegen mich gestartet hast.
B: was denn? wer war denn da am Telefon?
A: du hast gesagt, dass die Finanzen in meiner Firma nicht gut sind!
B: stimmt doch, schau dir deine Schulden an!
A: du erfreust dich an negativen Zahlen, es macht dir höllisches Vergnügen mir vorzuhalten wieviele Schulden ich habe.
B: wie kommst du denn auf das, seit Monaten sage ich dir, dass es mit den Schulden bergauf und mit der Firma bergab geht und du rührst kein Ohr, du sagst nur immer ich dramatisiere. Und schau doch mal deine Kontostände an, dann weisst du das es stimmt.
A: (ist wütend) du bist verlogen!
B: warum bin ich verlogen, die Kontoauszüge erstellt deine Bank, du hast deine Kontoauszüge seit Monaten nicht angeschaut und deshalb soll ich jetzt lügen?
A: (schreit) das hilft jetzt alles nicht du hast feindliche Absichten, du schleichst dich jetzt aus diesem Büro und rührst nichts mehr an.
Ich verbiete es dir du Lügner, hast du mich verstanden!
B: so leicht geht das nicht, ich habe einen Arbeitsvertrag!
A: (schreit sehr laut) das ist mir wurscht, schleich' dich!
B. sag mir jetzt augenblicklich wer war da am Telefon und wer bestimmt denn hier jetzt was zu tun ist?
A: (brüllt) das geht dich einen Scheissdreck an!
erzähl deinen schleimigen Psychologen deine verlogene Phantasie!
B: verlässt traurig das Büro und fährt zwei Stunden weg um Material-Besorgungen für die Firma zu erledigen und dass A Zeit hat sich zu beruhigen.

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B: kommt nach ca. zwei Stunden in der Hoffnung wieder, dass sich A beruhigt hat.
Doch welche Überraschung bietet sich für B im kleinen Firmenbüro, es ist fast leergeräumt!
In der Zwischenzeit hat A (mit Hilfe von C?) die Verrechnungsordner, die bescheidene Firmenkasse und die Computer weggebracht.
Nur die alten Büromöbel erinnern daran, dass hier einmal ein Büro war.
Auch A ist weg!
Ein Stück Papier (scheinbar vergessen) datiert vom Vortag ist zu finden, auf dem Papier steht Danger-Handhabung für die Firma von A und die Übernahme durch die Firma von C.

                         * THE END *

(Sollten sich bei der Schilderung gewisser Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken von Scientologen ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.)


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