Was ist Auditing?BeschreibungDas Kernverfahren der Scientology nennt sich Auditing. Bereits im "Buch 1" (dem Dianetikbuch) nennt L. Ron Hubbard seine Methode, die schädlichen Engramme zu löschen auf englisch, "Auditing". Es ist eine von ihm entwickelte Fragetechnik, eine Mischung aus Verhör und Beichte welche Schuldbekenntnisse einfordert, die zur "geistigen Befreiung" und "geistigen Gesundheit" führen soll. Die Auditingsitzungen sind eine der zentralen Psychotechniken von Scientology.
Das Auditing soll angeblich auch helfen, Eindrücke wie Missemotionen, Missverständnisse und Geburtsängste sowie vorgeburtliche oder Engramme aus vorangegangenen Leben des Preclears zu löschen. →"Engramme" – Die Basis des Scientology-Geschäfts
Für die Scientologen stellt
das Auditing einen
methodischen
spirituellen
Weg dar, es ist sozusagen das "höchste Sakrament" der Scientology.
Seit 1971 bezeichnen sich die Auditoren
als
"Geistliche"
und tragen auch Priesterkragen, "Amtskreuz" und Kette. Sie sind aber
nicht
durch
eine Art von Diensteid zum Stillschweigen verpflichtet, so wie etwa ein
katholischer Priester bei der Beichte. Dem Verständnis von
Scientologen
nach stellt Auditing die individuelle Seelsorge in der
Scientology-Organisation
dar und wird als eine einzigartige Form der persönlichen Beratung
bezeichnet.
Tatsächlich aber handelt es sich beim Auditing um eine
aggressive
Befragungstechnik,
die zum Verhör oder Psychoterror ausarten kann. Angeschlossen am
E-Meter
ist der Kursteilnehmer gezwungen, selbst intime Fragen des Auditors
wahrheitsgemäss
zu beantworten. Auditing wird von höhergestellten Scientologen
erteilt,
die wiederum als Ausbildung bestimmte "Auditier-Ausbildungskurse"
absolviert
haben. Ein Auditor hat ausser scientology-eigenen Qualifikationen
allerdings
keine staatliche oder sonstwie anerkannte Ausbildung, die mit denen bei
Scientology angewendeten Techniken im Einklang steht.
VerfahrenOffizieller Zweck des Auditings ist es, den Probanden von seinen Engrammen zu befreien. In einem Einzelgespräch einer sog. "Auditing-Session", wo sich Auditor und der "zu Klärende" gegenübersitzen und welches den Charakter eines psychologisierenden Frage- und Antwortspieles haben kann, erzählt der Proband unter ständiger Wiederholung vor dem sogenannten Auditor seine schmerzhaften Erlebnisse die sog. Engramme. Bei dieser therapieartigen Prozedur wandert der Scientologe auf der sogenannten Zeitspur Millionen von Jahren zurück und sieht all jene Erlebnisse, die dem Thetan, (seinem Geistwesen) zusetzten. In der Auditing-Sitzung werden diese Geschehnisse mehrfach durchlebt, wodurch dann der Thetan von den schrecklichen Einflüssen befreit werden soll. Dies wird so oft wiederholt, bis der Auditierte über seine Erlebnisse lachen kann. Damit gilt das Erlebte als gelöscht.
Dieser angebliche Therapieerfolg wird durch das sogenannte E-Meter gemessen. Der Auditor soll auch bei auftretenden starken Emotionen wie Wut und Trauer des Auditierten kein Mitgefühl zeigen. Dieses Verfahren charakterisiert Professor Dr. Hans Kind als "unpersönliche und unmenschliche Prozedur", die für psychisch instabile Menschen erhebliche Gefahren wie Angstzustände, Depressionen, Krisen bis zu psychotischen Zusammenbrüchen mit sich bringe. Nach genauen Anweisungen, die Auditoren haben, sollen die Probanden erst aus dem Auditing entlassen werden, wenn der Zeiger oder die Nadel des E-Meters ein sogenanntes Hoch anzeigt und der/die Befragte nicht mehr unter psychischer Spannung stehe, denn wer deprimiert die Sitzung verlässt, erscheint womöglich nicht mehr zur nächsten. Das E-Meter als HilfsmittelDas E-Meter stellt das "Allerheiligste" für Scientology und für Scientologen dar. →neu bei Ingo Heinemann: Kerner seziert E-MeterWährend der Auditing-Sitzungen bedient sich der Auditor eines Hilfsmittels, des sogenannten E-Meters, ein psychogalvanisches Reaktionsgerät, auch Hubbard Elektrometer (Hubbard Mark Vl E-Meter) genannt, welches als eine Art Beichtmaschine gesehen werden kann. Das E-Meter, ein simples und technisch unzuverlässiges Gerät, nutzt ein natürliches Prinzip der menschlichen Haut aus, es misst deren elektrischen Widerstand. Auf dieser Erkenntnis beruht auch die Entwicklung sogenannter "Lügendetektor-Geräte" (Polygraphen). Es wurde von Hubbard als besonderer Fortschritt gesehen und wird von den Scientologen geradezu kultisch verehrt und kann nach scientologischer Lehrmeinung den "geistigen Zustand" eines Menschen "messen". Es soll dem Auditor helfen zu erkennen, wo ein Engramm vorliegt, ob es sich abschwächt und wann es gelöscht ist. Beim Vorgang des "Auditing", einer psychotherapeutisch nicht anerkannten und höchst umstrittenen Befragungsmethode, wird der betreffenden Person über zwei Elektroden (Blechdosen in der Form von kleinen Konservenbüchsen), die sie in beiden Händen hält ein schwacher Strom durch den Körper und das Gerät geleitet; der Zeiger oder Nadel (Amperemeter), der sich auf einer Skala bewegt, soll z.B. geistige Widerstände anzeigen. Die Stromstärke kann mit einem Spannungsregler, der im E-Meter-Jargon "Tonarm" heisst, konstant gehalten werden. An der Aussagekraft der Nadelbewegungen bestehen allerdings erhebliche Zweifel. Scientologen meinen, mit dem umstrittenen Gerät könnten "Gedanken gesehen" werden und alle Geschehnisse dieses Lebens und der vorhergehenden Leben auf einer "Zeitspur" (time track) zurückgeholt werden, sowie die negativen Eindrücke auch aus früheren Leben gefunden und der sogenannte "reaktive Mind" gelöscht werden. Beim erfolgreichen "clearen" von negativen Eindrücken (Engrammen) soll die "Nadel" des E-Meters schliesslich im mittleren Bereich landen ("die Nadel schwebt") – das Verhalten der "Nadel" sagt dem Auditor was in dem Preclear vor sich geht. In einem Gutachten der Universität Tübingen vom 02. November 1976 wurde die Beweiskraft dieses Gerätes abgelehnt. Sicher ist, dass der TÜV das E-Meter als potentiell lebensgefährlich eingestuft hat (bei Anwendung des Geräts während der Wiederaufladung der Batterien). Möglicher Weise ist der Mangel bei den derzeit verkauften neueren Modellen bereits behoben. Ausserdem kann das E-Meter als "Kontrollinstrument" zur Überprüfung eines Lernerfolgs nach Abschluss eines "Kurses" verwendet werden, und darüber hinaus kann es auch als "Verhörsinstrument" eingesetzt werden, wenn es darum geht, "Verbrechen" (im scientologischen Sinn) gegen das System festzustellen. Mittels dem E-Meter kann Druck auf den betreffenden Scientologen ausgeübt werden, indem es wie ein "Lügendetektor" verwendet wird und mit dessen Hilfe der "Wahrheitsgehalt" der Antworten des zu Auditierenden, der unter dem Zugzwang die Wahrheit sagen zu müssten steht, überprüft werden soll. Für einen "Kriminellen" im scientologischen Sinn gibt es einen Fragebogen für Kriminelle. siehe dazu auch →Bekenntnis-Formulare: Fragebogen für Verhöre Das Gerät kann und muss über die Scientology
Organisation
bezogen werden und kostet ca. um die € 2500, der Materialwert wird
sicherlich nur einen Bruchteil dessen wert sein. Die Anschaffung dieses
E-Meter-Gerätes ist für ein Erreichen der höchsten
Stufen
unumgänglich; viele Scientologen besitzen sogar mehrere davon.
Auditoren
sollen zwei besitzen, da ja eines kaputt werden könnte. →The
E-Meter Papers
ZieleHöhere Bewusstseinszustände "Clear" und "OT"Scientology meint das Auditing stellt einen exakten Weg dar, der zu höheren Bewusstseinszuständen führt und den jeder beschreiten kann. Nach scientologischer Lehre ist das der Zeitpunkt wenn die Löschung von Engrammen, die im "reaktiven Mind", der nicht der willensmässigen Kontrolle unterliegt und für Fehlreaktionen sorgt, gespeichert sind, von der Zeitspur erreicht ist.Das Ziel ist der "Clear" der völlig geklärte Mensch, ein Mensch, dessen Engramme von der Zeitspur völlig gelöscht wurden und der dann auf weiteren Vervollkommungsstufen den Zustand des "Operating Thetan" (OT) unter zu Hilfenahme weiterer Schulungsmassnahmen und Kursen, erreichen kann. OT (deutsch "Arbeitender Geist") ist die eigenständige Bezeichnung für den scientologischen Übermenschen, dem mehr oder weniger alles möglich ist. Laut Scientology ist Operating Thetan "Ein Clear, der mit seiner Umgebung so vertraut gemacht worden ist, dass er den Punkt erreicht hat, völlig Ursache über Materie, Energie, Raum, Zeit und Denken zu sein, und der nicht in einem Körper ist". Höchstes Ziel des hubbardschen Glaubenssystems ist es ein OT zu werden, dieses Superwesen ist in der Lage, Kraft seines befreiten Bewusstseins über erstaunliche Fähigkeiten das Wetter zu manipulieren, durch Wände zu gehen und Unfälle zu verhindern oder den Körper verlassen und durch das Weltall zu reisen, wie ja auch Hubbard selbst im Himmel gewesen sein will. →Besuche im Himmel Bare-faced Messiah Kapitel 15
GefahrenAusgebildete Auditoren entlocken ihren Klienten persönliche LebensdatenDa die sogenannten Auditoren keine fundierte Ausbildung besitzen und den Menschen bei den Auditings zuweilen sehr intime Geheimnisse entlockt werden, könnten labile Menschen durch die Behandlung traumatisiert werden. In dieser psychischen Ausnahmesituation gerät die körpereigene Biochemie ausser Rand und Band. Mögliche Reaktionen und Folgeerscheinungen:Aggressive Reaktionen:
ausgelöst durch Adrenalin, führen zu partiellen
Denkblockaden. Bereits
nach 20 Minuten können sich Halluzinationen einstellen. Alle
psychischen Abwehrmechanismen versagen und
Euphorische Reaktionen folgen, wenn der Körper rauscherzeugende Endorphine produziert. Der Mensch ist nicht mehr Herr seiner Sinne und wird manipulierbar! Eine weitere Gefahr liegt darin, dass der Auditor keiner klar festgelegten Schweigepflicht, wie etwa der des Beichtgeheimnises der katholischen Kirche welches eine deutliche Definition der strengen Schweigepflicht enthält, unterliegt. Aus der Verfügung der Staatsanwaltschaft München 115 Js 4298/84 ist zu entnehmen (nach Beichtgeheimnis suchen): "Das gegenüber der Öffentlichkeit behauptete "Beichtgeheimnis" besteht offensichtlich nicht."
Ein erfahrener Auditor ist unter Anwendung von Hubbards dafür eigens entwickelten Technik durchaus in der Lage sehr persönliche Dinge zu erfragen, über er minutiöse Protokolle führt. Sämtliche "Geständnisse" von Auditing-Sitzungen werden nicht nur schriftlich festgehalten, sondern werden ausserdem an sogenannte "Fallüberwacher" zur Begutachtung weitergeleitet. Dieser wiederum wertet alle Sitzungsprotokolle oder Auditingaufzeichnungen systematisch aus und legt diese in einem mit dem persönlichen Namen versehenen Akt, dem PC-Folder, zusammengefasst ab, der selbst beim Austritt des Scientologen aus der Organisation, diesem nicht ausgehändigt wird; wenn die Akte in einem Gerichtsverfahren angefordert wird, passiert es, dass Teile verschwunden bleiben. Wenn bei einer dieser Auditing Sitzungen etwas hochkommt was laut Scientology "out of ethics" (im scientologischen Sinn "unehtisch") ist, dann schreibt das der Auditor heraus und geht damit zu Ethik Offizier, der dies dann im persönlichen Ethik-Folder des betreffenden Scientologen ablegt. →Jesse Prince: "Scientologys Gebrauch von Informationen aus PC Ordnern"
Ein Aussteiger, der Mitarbeiter war, beschreibt dass diese in
einem
unverschlossenen Schrank in der Org lagen und die Mitarbeiter diese
gelegentlich
gelesen haben und auch darüber gelacht haben. Auf diese Weise wird
der Hilfesuchende für die Organisation zum "gläsernen
Menschen".
Ebenso erwirbt sich Scientology auf diese Weise zusätzlich
Kenntnisse
über Familienangehörige und Bekannte. Sollten solche Personen
kritisch eingestellt sein, so kann Scientology gegebenenfalls durch
Kontaktverbote
und Trennungsanweisungen hierauf reagieren. Realitätsverlust, überzogenes Machbarkeitsdenken
und Ängste
Durch die scientologische Theorie, alles was einem passiert und
passiert
ist, durch den Zustand seines "Geistes" zu erklären und
äussere
Ursachen nicht mehr zu berücksichtigen, wird der reale Bezug zum
eigenen
Fühlen und Denken und zur eigenen Umwelt abgeschwächt. Folge
davon kann ein überzogenes Machbarkeitsdenken werden, da der
Scientologe
meint, Abläufe durch seinen Geist alleine steuern zu können.
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ARK "Die drei Punkte – Affinität, Realität und Kommunikation – ergeben Verstehen. Sie sind voneinander abhängig, und wenn eine Ecke zurückgeht, verringern sich auch die beiden anderen und umgekehrt." L. Ron Hubbard, Was ist Scientology?, 1998, Seite 77 Auditing "die Anwendung von Prozessen der Dianetik oder der Scientology an jemanden durch einen ausgebildeten Auditor. Die exakte Definition von Auditing ist: die Handlung, einem Preclear eine Frage zu stellen (die er verstehen und beantworten kann) eine Antwort auf die Frage zu bekommen und ihm für diese Antwort eine Bestätigung zu geben. Auch "Prozessing" genannt." L. Ron Hubbard, "Einführung in die Ethik der Scientology" Seite 288 (Ausgabe 1989) Auditor "eine Person, die darin ausgebildet
und
qualifiziert
ist, Prozesse und Verfahren der Dianetik und/oder der Scientology an
Einzelpersonen
zu deren Verbesserung anzuwenden; sie wird als Auditor bezeichnet, weil
Auditor "jemand, der zuhört" bedeutet." auditieren Clear
"Eine Person, die durch
Scientology-Prozessing die
Gewissheit ihrer eigenen Identität als Wesen erreicht hat und
getrennt von der Identität des Körpers ist. Die Begriffe
Clear,
Clearing (klären) usw. kamen ursprünglich durch Vergleich mit
einer Addiermaschine in Verwendung. Wenn einige Zahlen in der Maschine
heruntergehalten werden, kommt man bei der Addition einer Reihe von
Zahlen
zu falschen Lösungen. Wenn die heruntergehaltenen Zahlen dann
geklärt
(gelöscht, engl. cleared) werden, kommt man zu richtgen
Lösungen." "Der
Name eines Zustands, der durch Auditing erreicht wird, oder ein Mensch,
der diesen Zustand erreicht hat.Ein Clear ist vernünftig und nicht
aberriert, insofern er die bestmöglichen Lösungen findet, wie
er es auf der Grundlage der Informationen kann, die er hat, und von
seinem Gesichtspunkt aus" E-Meter "Das Hubbard®
-Elektrometer ist ein
religiöses Gerät, das in der kirchlichen Beichte verwendet
wird.
Aus sich heraus tut es nichts, und es wird ausschliesslich von
Geistlichen
verwendet um Gemeindemitgliedern bei der Auffindung von Bereichen
seelischer
Nöte oder Qualen behilflich zu sein." Endphänomen Engramm →"Engramme" – Die Basis
des Scientology-Geschäfts Hubbard meint weiters, dass Engramme
auf zellularer Ebene aufgezeichnet sind/werden, das heisst dass die
betroffenen Zellen eine Art Abdruck erhalten würden. Ethik "Das Ethik-System der
Scientology beruht vollständig auf Vernunft. Moralregeln sind, wie
L.Ron Hubbard feststellte, im wesentlichen Verhaltensregeln, die auf
den gesammelten Erfahrungen vergangener Jahrhunderte beruhen und somit
nicht mehr unbedingt von großer Bedeutung für das
Überleben sind ... Im Laufe der Jahre können einem
Moralregeln ... unzeitgemäß vorkommen oder lästig
werden," "Es gibt zwei Arten von
Verhalten - jenes Verhalten, das darauf angelegt ist, konstruktiv zu
sein, und jenes, das darauf angelegt ist, katastrophal zu sein. Dies
sind zwei vorherrschende Verhaltensmuster. Es gibt demzufolge Leute,
die versuchen, die, Dinge aufzubauen und andere, die versuchen, die
Dinge niederzureißen. Und es gibt keine anderen Typen. Es gibt
tatsächlich nicht einmal Grauschattierungen." Entgegen dem allgemeinen Verständnis von
Ethik als Theorie des guten sittlich-moralischen Handelns beinhaltet
für Scientology Ethik das blinde Befolgen aller Anweisungen und
Befehle der Organisation zur skrupellosen Bekämpfung von Kritikern
und Gegnern. Die tradierten Moralvorstellungen der menschlichen
Zivilisation werden von Hubbard kurzerhand als obsolet erklärt. International City Kommentar OT Operierender
Thetan OT-Komitee Preclear PTS = Potential trouble
source,
möglicher Ärgernisverursacher Reaktiver Mind (Verstand)
Restimulation RTC =
"Religious Technology Center" Gegründet 1982. De facto die Befehlszentrale der SO. Nach offiziellen SO-Angaben ca. 40 Mitarbeiter, denen ein "Board of Directors" vorsteht. Wird geleitet von David Miscavige als uneingeschränktem Führer der Organisation mit diktatorischen Machtbefugnissen. Das RTC soll nach Selbstdarstellung der SO die Reinheit der Lehre überwachen und durchsetzen. R6 Implant
Scientocracy Session Thetan
Time Track "Zeitspur" Valenz Wissensbericht
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