7 Ratschläge für scientologybetroffene Familien

mit der freundlichen Genehmigung zur Veröffentlichung von Pfarrer Thomas Gandow


Wenn ein Mitglied einer Familie sich der Scientology zuwendet, ist innerhalb der Familie nicht selten eine tiefgreifende Auseinandersetzung die Folge. Dies insbesondere dann, wenn – was durchaus üblich ist – enorme Geldsummen in die Kanäle der Scientology fliessen und die Familie und der Partner sich kritisch gegenüber Scientology verhalten.

Hier 7 Ratschläge für betroffene Familien:

1. Informieren Sie sich gründlich.

Wie auch bei anderen Sekten, Jugendreligionen usw. ist auch hier das wichtigste für die Angehörigen, sich schnell und umfassend über Scientology und die verschiedenen Tarnorganisationen zu informieren.

2. Halten Sie die Entwicklung schriftlich fest.

Es ist sinnvoll sich eine Art Tagebuchhefter anzulegen, in dem man Informationen, Zeitungsausschnitte etc. sammeln und Gesprächsnotizen, Abmachungen etc. festhalten kann. Damit ist dann auch das Gespräch mit einer Beratungsstelle sinnvoller und effektiver möglich.

3. Nehmen Sie sofort Kontakt zu einer Beratungsstelle auf.

Unbedingt sollte man so schnell wie möglich Kontakt mit einer kompetenten Beratungsstelle, z.B. bei einem landeskirchlichen Sektenbeauftragten, aufnehmen. In der Anfangsphase kann eine schnelle und gezielte Information durch Fachleute noch viel bewegen!

Die landeskirchlichen Sekten- und Weltanschauungsbeauftragten vermitteln auch den Kontakt zu Elterninitiativen, wo man gleichfalls Betroffene, aber vielleicht auch ehemalige Mitglieder kennenlernen kann, die es wieder geschafft haben, sich von Scientology oder anderen Jugendreligionen und Psychokulten zu lösen.

4. Halten Sie Kontakt.

Familienmitglieder müssen sich klarmachen, dass es für Scientology keine Neutralität gibt. Wer nicht bereit ist mitzumachen, wird schnell zum "Feind", zum "Unterdrücker" oder wenigstens zum "potentiellen Ärgernissverursacher" erklärt.

"Zusammenfassend ist zu unruhestiftenden Personen zu sagen, dass die allgemeinen Richtlinien dahin gehen, die Kommunikationslinie abzubrechen, da und um so mehr Schwierigkeiten darauf entstehen, je länger sie aufrecht erhalten wird......."
HCO-Policy-Letter vom 7.5.1969, 3

Dennoch ist zu raten: Lassen Sie sich nicht unsicher machen. Halten Sie trotz "Trennungsbrief" ihrerseits die Verbindung zu Ihrem Angehörigen aufrecht (Anrufe, Geburtstagsgratulationen, Briefe).

Reden Sie bei Treffen und Kontakten über alles andere und Schöne – nicht dauernd über Scientology. Sprechen Sie über gemeinsame Hobbies, positive Kindheitserinnerungen, Familienangelegenheiten, Musik usw.

5. Lassen Sie sich nicht "erpressen".

Es hilft nicht "Wohlverhalten" oder positives Interesse vorzutäuschen. Lassen Sie sich deshalb nicht auf "Auditing-Spiele", Besuche im Scientology-Zentrum o.ä. ein. Anschliessende Ablehnung wird als besonders bösartig gewertet.

6. Zahlen Sie niemals Geld.

Geben Sie keine Bürgschaften und instruieren Sie Verwandtschaft und Freundeskreis entsprechend. Unter Umständen ist es auch erforderlich, sich über vermögensrechtliche und erbrechtliche Konsequenzen zu informieren (Rechtsanwalt/Notar), da der enorme Geldbedarf eines Scientologen auch eigentlich Unbeteiligte in Schwierigkeiten bringen kann.

7. Nehmen Sie eine deutliche und feste Position ein:

  • Machen Sie Ihre grundsätzliche Ablehnung der Scientology-Organisation deutlich. Verbitten Sie sich Werbevorträge.
  • Machen Sie aber Ihre grundsätzliche Zuneigung zu Ihrem Familienmitglied deutlich, die unabhängig von Meinungsverschiedenheiten ist.
  • Engagieren Sie sich in einer Eltern- und Betroffeneniniative.

zum Weiterlesen:


                                

Copyright © by Pfarrer Thomas GandowHTML von Ilse Hruby

                                                                         

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